Wenn das Wetter rekordverdächtig beim Berlin-Marathon ist, dürfte es fürs Fußballspielen nicht viel schlechter sein. Bei sonnigen 22 Grad empfing die SG Glienick am 16.09. die Spielgemeinschaft aus Rangsdorf / Groß Machnow im Sport- und Freizeitzentrum Willi Lau. Der Kader war vollzählig, so dass Trainer Backe aus dem Vollen schöpfen konnte und einige harte Entscheidungen treffen musste. Die Erwartungshaltung war dementsprechend hoch, hatte der Gegner bisher auch noch keinen Sieg einfahren können und stand ungeschlagenen Glienickern gegenüber. Die Zuschauer, die ebenfalls drei Punkte erwarteten, wurden jedoch schnell enttäuscht. Die Partie avancierte in der ersten Halbzeit zu einem regelrechten Trauerspiel. Glienick versuchte häufig unnötig direkt und kompliziert zu spielen und konnte gegen defensiv gut eingestellte Gäste kaum Torchancen heraus spielen. Man lud auch durch Fehlpässe ohne Gegnerdruck und schlechter Grundordnung den Gegner ein ums andere Mal zu Kontern ein, der bis auf einen Abschluss, der knapp am Winkel vorbei zischte, meist ähnliche Fehlpässe produzierte. So musste dann ein guter Fernschuss in der 22. Minute, der dem Torwart auch noch unter den Armen durchrutschte, herhalten, um das 1:0 durch Bonny zu markieren. Das Spiel wurde dadurch nicht spürbar besser, man kämpfte und ackerte auf beiden Seiten viel, aber gelingen wollte nur wenig. Viele einfache Ballverluste und hart geführte Zweikämpfe waren symbolisch für das Spielgeschehen. In der 36. Minute waren die Gastgeber ungeordnet und liefen in einen Konter der Rangsdorfer. Der Ball ging aus dem Zentrum schnell in Richtung rechte Strafraumkante und wurde kurz vor der Grundlinie zurück gespielt, wo der heraneilende Christian Gäbert einen Schritt schneller als Babba war und vom Fünfereck den Ball ins Tor piekte. Kurz vor der Halbzeit gab es den nächsten Wermutstropfen als Basti nach einem Foulspiel verletzt ausgewechselt werden musste. Auch die Gäste mussten zuvor bereits verletzungsbedingt wechseln. Ein verdientes 1:1 zeigte die Anzeigetafel zur Halbzeit.
Anspruch der Glienicker in Halbzwei zwei war die eigentlich vorhandene spielerische Qualität endlich auf den Platz zu bringen. Nach einem ersten Angriff über die rechte Seite erreichte eine Flanke Patti am zweiten Pfosten, der mustergültig zu Steven „Gurke“ Grünwald per Kopf auf den Fünfer auflegte, und dieser das Kugel unter die Latte zum 2:1 nagelte. So richtig Ruhe brachte auch dieser Treffer nicht in die Partie, hatte man auf Seiten der Heimmannschaft noch ein wenig Glück als ein Rangsdorfer nach einem Steilpass allein vor Keeper Backe auftauchte und den Ball nicht um Tor unterbringen konnte. Auf Grund des Zusammenpralls nach dem Abschluss mit dem Torwart gab es noch Proteste der Gäste, die einen Elfmeter reklamierten – hier hatte man vielleicht auch noch Glück mit der Entscheidung des Schiedsrichters. Rangsdorf / Groß Machnow wurde gegen Ende offensiver, fand aber kein Durchkommen mehr gegen die Glienicker Abwehr und so kam das Heimteam zu einigen Gelegenheiten, die unzureichend ausgespielt bzw. nicht präzise genug abgeschlossen wurden. In der 88. Minute wurde die Verwirrung noch größer als Robin nach einem Zusammenprall liegen blieb und plötzlich mit den eingewechselten Benny und Lucas zwei Glienicker allein im Strafraum vor dem gegnerischen Torwart auftauchten. Etwas unschlüssig schoss Lucas letztendlich den Ball ins Tor und markierte das entscheidende 3:1, auch wenn im Spielberichtsbogen fälschlicher Weise Yannik der Treffer zugeschrieben wurde. Den Schlusspunkt setzte Benny mit einem Kopfball wenige Zentimeter vor dem Tor zum 4:1. Die letzten beide Tore wurden ebenfalls von Reklamationen wegen Abseits begleitet, was ohne Linienrichter und VAR nachträglich nicht final aufgelöst werden kann. Das Glück war letztendlich den Glienickern hold und das Ergebnis kaschiert den Spielverlauf, da die Leistung beider Mannschaften bei den Trainern vermutlich keine Jubelschreie auslösen dürften.
Positiv für die SG kann man resümieren, dass man inzwischen auch knappe Spiele gegen Mannschaften, die in den untere Tabellenregionen weilen, für sich entscheiden kann. Kämpferisch stimmte die Leistung allerdings wie auch in allen Spielen zuvor, manchmal muss man sich auch durch ein Spiel durchbeißen und das gelang abermals. Trainer und Team werden die Partie mit Sicherheit objektiv einordnen und die richtigen Schlüsse ziehen, um am nächsten Sonntag in Dahlewitz weitere drei Punkte mit einer spielerisch ansehnlicheren Leistung einzufahren. Wir wünschen an der Stelle auch den vielen Verletzten beider Teams gute Genesung und wünsche eine schöne Woche.
Es wurden vom Spiel noch einige Fotos gemacht, die wir an der Stelle gern mit euch teilen. Lisa, herzlichen Dank fürs Knipsen 🙂